Die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann betont im WDR-Interview, dass der Umgang mit US-Präsident Trump pragmatisch bleiben muss und Ruttes Forderung nach 3 bis 5 Prozent des BIP für NATO-Investitionen sinnvoll war. Trump sei erratisch, weshalb man ihm nicht zu sehr schmeicheln, aber auch nicht provozieren dürften; die USA brauchen verlässliche Partnerschaften. Sie verweist darauf, dass Europa seither aufgewacht ist, doch Deutschland noch immer Schwierigkeiten hat, die 2 Prozentmarke zu erreichen, was die Debatte um europäische Verantwortung verstärkt. Die NATO bleibt ihrer Einschätzung nach das Rückgrat der Sicherheit, Stoltenberg habe lange einen hervorragenden Job gemacht. Die EU müsse eine starke, ergänzende Säule bilden, indem jedes Mitglied seine Verpflichtungen erfüllt und Europa seine Fähigkeiten stärker in die Bündnisse einbringt. Eine gemeinsame Beschaffung, verbesserte militärische Mobilität und der Abbau von Bürokratie sollen den Binnenmarkt auch militärisch nutzbar machen. Wadephuls Vorschlag einer engeren EU-NATO-Verknüpfung sieht sie als sinnvoll, hält aber fest, dass Europa schon heute eine zentrale Rolle in der NATO spiele und sich nicht von der Allianz lösen dürfe.
Aus liberaler Sicht geht es um eine effiziente Sicherheitsarchitektur, die maximale Freiheit der Bürger bei minimalem Staatsaufwand ermöglicht. Eine starke, verlässliche Verteidigungsfähigkeit mit transparenten Budgets und klaren Leistungsnachweisen stärkt Sicherheit, ohne zu einer Überregulierung zu führen. Gemeinsame Beschaffung und eine reduzierten bürokratischen Hürden fördern Wettbewerb, Innovation und Kosteneffizienz, während militärische Mobilität den Ressourcenfluss optimiert. Der Binnenmarkt soll als Motor für einen zivil-militärischen Marktplatz genutzt werden, sodass Infrastruktur und Logistik grenzüberschreitend funktionieren. Dabei müssen Belastungen gerecht verteilt und Rechenschaftspflicht gegenüber Steuerzahlern gewährleistet bleiben. Der Staat sollte dort eingreifen, wo es wirklich notwendig ist, insbesondere zur Sicherung von Rechtsrahmen, Planungssicherheit und verlässlicher Verteidigungsfähigkeit, während Privates und Marktmechanismen Anreize für Effizienz setzen. So lässt sich eine stabile Sicherheitsordnung erreichen, die Europas Freiheit und Offenheit schützt, ohne die Ressourcen der Bürger unnötig zu belasten.
Quelle der ursprünglichen Meldung: https://www.fdp.de/pressemitteilung/strack-zimmermann-interview-die-eu-muss-eine-starke-saeule-der-nato-sein