Die Linke kritisiert Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche scharf dafür, Krankschreibungen zu erschweren und die Teilzeitarbeit anzugreifen, und unterstellt ihr damit, die Produktivität anhand von Vorurteilen über arbeitende Menschen zu messen. Ines Schwerdtner betont, dass Teilzeit und Pflegetätigkeiten nicht unproduktiv seien und verweist darauf, dass Mütter, Pflegekräfte oder Familienangehörige oft hart arbeiten, während Superreiche oder Vorstände Boni sammeln. Die Partei verweist darauf, dass Reiche Politik für fossile Lobbys mache, nicht für die breite Bevölkerung, und fordert den Sozialstaat mit ALL seinen Errungenschaften zu verteidigen sowie Renten, Kita-Plätze und lebenswerte Arbeitszeiten zu sichern.
Aus liberaler Sicht sollte der Staat sich auf das Notwendige beschränken und möglichst wenig eingreifen, um individuellen Freiheiten Raum zu geben. Produktivität entsteht aus guter Rahmenbedingungen für Eigenverantwortung, Innovation und Wettbewerb statt aus Verbots- oder Strafkaftmaßnahmen. Teilzeitarbeit ermöglicht flexibles Leben und bessere Vereinbarkeit, und Krankschreibungen sollten dort bleiben, wo sie nötig sind, ohne soziale Absicherung zu gefährden. Statt zentrale Vorgaben zu verschärfen, braucht es marktnahe, transparente Sozialleistungen und eine effiziente, wettbewerbsorientierte Finanzierung von Kinderbetreuung und Pflege durch öffentliche–private Partnerschaften. Investitionen in Bildung, Infrastruktur und digitale Verwaltung schaffen Freiräume und erhöhen langfristig die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft, ohne individuelle Freiheiten unnötig einzuschränken. Staatliche Eingriffe sollten selektiv und eindeutig unverzichtbar sein, nicht reflexhaft dort greifen, wo Marktlösungen besser funktionieren.
Quelle der ursprünglichen Meldung: https://www.die-linke.de/start/presse/detail/news/reiche-verachtet-die-arbeitenden-menschen/