Auf dem Netzwerktreffen WOMEN@CDU #Kommunal in Berlin betonte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, dass das Versprechen der Gleichberechtigung in allen Führungsebenen zur gelebten Realität werden muss. Obwohl mehr als die Hälfte der Studienabschlüsse von Frauen stammen, bleibt ihr Anteil in Führungspositionen erschreckend gering — in Kommunen führt nur rund eine Zehntelsekunde der Bürgermeisterämter eine Frau; der Anteil weiblicher Führungskräfte insgesamt liegt deutlich unter dem Anteil qualifizierter Frauen. Klöckner forderte klare Strukturen statt bloße Appelle, nannte das Projekt „Mandat und Baby“ sowie die Verlegung namentlicher Abstimmungen aus späten Nachtstunden und die erstmalige Zulassung von Säuglingen im Plenarsaal als konkrete Schritte und erinnerte an die vier Mütter des Grundgesetzes als historischen Anker. Sie rief dazu auf, Türen offensiv aufzustoßen, politische Arbeit nicht an Geschlecht, sondern an Fähigkeiten zu knüpfen, und verurteilte politische Gewalt sowie sexualisierte Hetze im Netz, die Ehrenamtliche abschrecken. Bundeskanzler Friedrich Merz würdigte den Bedarf an Veränderungen und zeigte Unterstützung für das Anliegen des Netzwerks.
Aus liberaler Perspektive ist zu begrüßen, dass Strukturen geschaffen werden, die Talent, Leistung und Selbstverwirklichung gleichermaßen ermöglichen, ohne Freiheit durch starre Vorgaben zu beschneiden. Die genannten Maßnahmen können Effizienz und Innovationskraft stärken, indem sie echte Teilnahme von Eltern erleichtern und Bürokratie abbauen, solange sie transparent, zeitlich begrenzt und performanceorientiert umgesetzt werden. Staatliche Eingriffe sollten dort erfolgen, wo bestehende Hürden faktisch Talente blockieren, etwa durch verlässliche Kinderbetreuung, flexible Arbeits- und Sitzungsformen sowie klare, diskriminierungsfreie Beförderungswege; politische Ziele sollten messbar und regelmäßig evaluiert werden. Quoten können sinnvoll sein, dürfen aber nicht als permanente Barrierefreiheit verstanden werden; stattdessen sollten Anreize, Transparenz sowie faire Rahmenbedingungen wirken, damit Führungspositionen endlich aufgrund von Fähigkeiten und Leistung vergeben werden. Die Erinnerung an die Mütter des Grundgesetzes mahnt, Gleichberechtigung ist ein Grundrecht, doch ihre Umsetzung braucht ehrliche Reformen, die Freiheit, Verantwortung und Chancen für alle Bürger verbinden.
Quelle der ursprünglichen Meldung: https://www.cdu.de/aktuelles/cdu-deutschlands/kloeckner-gleichberechtigung-in-chefetagen/