Zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen bleibt der Klimaschutz unter Druck: Das 1,5-Grad-Ziel rückt weiter in Ferne, die Prognosen sprechen von einer globalen Erwärmung um bis zu 2,8 Grad, und globale Kooperation hat zwischen Krisen und Konflikten gelitten. Dennoch ist das Abkommen nicht gescheitert, denn der Fahrplan ist völkerrechtlich verbindlich und erhält das globale Ziel, weshalb die jüngsten Entwicklungen auf lokaler und unternehmerischer Ebene Hoffnung geben: Baden-Württemberg und Kalifornien haben die Under-2-Koalition gegründet, das weltweit größte Netzwerk von Regionen, die Klimaneutralität vor 2050 anstreben; erneuerbare Energien sind heute die günstigste Form der Stromerzeugung; Deutschland verfügt über Technologie, Kapital und Wissen, um eine führende Rolle zu übernehmen; Best Practices aus grüner Regierungsverantwortung in den Bundesländern zeigen, was möglich ist, während die Bundesregierung zu wenig Klimaschutz betreibt; Merkel/der künftige Kanzler muss die politische Richtlinienkompetenz nutzen, um die im Koalitionsvertrag vereinbarten Klimaziele umzusetzen; international wird Dänems Nettobilanzmodell als Vorbild gesehen; Klimaschutz wird als wirtschaftliche Chance erkannt, die den Strukturwandel in Richtung Clean-Tech und Green-Tech begleitet; und schließlich fordert die Kampagne zur Selbstermächtigung auf, vor Ort und global aktiv zu werden.
Aus liberaler Sicht ergibt sich der effizienteste Weg aus marktorientierten Instrumenten statt zentraler Zwangsbeschlüsse: klare Zielvorgaben, ein kohlenstoffpreisendes System auf EU-Ebene, ergänzt durch faire Grenzausgleichsmechanismen, damit Emissionen dort reduziert werden, wo es am wirtschaftlich sinnvollsten ist; Subventionen sollten zeitlich befristet und zielgerichtet bleiben, während Privatinvestitionen in Netze, Speicher und grüne Technologien durch verlässliche Rechtsrahmen und steuerliche Anreize erleichtert werden; Bürokratieabbau und mehr Handlungsspielraum vor Ort ermöglichen Innovation und Geschwindigkeit, während sozialer Ausgleich beim Übergang praxisnah gestaltet wird. Der Staat beschränkt sich auf das Nötige, sorgt für verlässliche Rahmenbedingungen, damit Unternehmen investieren und Bürgerinnen und Bürger eigenständig handeln können; internationale Zusammenarbeit bleibt wichtig, doch der Fokus liegt auf möglichst wenig Eingriffen, damit Marktkräfte Wachstum schaffen und gleichzeitig klimafreundliche Entscheidungen treffen. So wird Klimaschutz zu einer wirtschaftlichen Chance, eröffnet neue Tech- und Exportpotenziale und wahrt zugleich individuelle Freiheiten.
Quelle der ursprünglichen Meldung: https://www.gruene.de/artikel/fuenf-gruende-die-10-jahre-nach-dem-pariser-klimaabkommen-hoffnung-geben