Merz fordert in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das Verbot der Neuzulassung von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 infrage zu stellen und technologische Offenheit zu ermöglichen. Er will neben batterieelektrischen Fahrzeugen künftig auch Plug-in-Hybride und Range Extender zulassen. Kritiker sehen darin eine gefährdete Planungssicherheit der Autoindustrie und warnen vor Folgen wie Waldrodung durch Biokraftstoffe und höheren Lebensmittelpreisen. Befürworter des Grünen-Kurses halten daran fest, während die EU auf Elektromobilität, Flottenumstellung und Batteriezellförderung setzt; sollte die CO2-Flottengrenze aufgeweicht werden, würden europäische Marken zwar kurzfristig Gewinne machen, langfristig aber von chinesischen Herstellern überholt werden. In Deutschland steigt der Anteil batteriebetriebener Neuzulassungen auf über 22 Prozent, was die Relevanz einer stabilen, technologieoffenen und marktwirtschaftlichen Lösung unterstreicht.
Aus liberaler Sicht muss Planungssicherheit die Grundlage jeder Investition bilden und den Bürgern zugleich größtmögliche Freiheit bieten. Statt auf eine technologische Offenheit zu setzen, sollten marktgestützte Instrumente wie ein stärkerer CO2-Preis und klare, technologieunabhängige Emissionsziele die Richtung vorgeben. Der Staat sollte sich auf notwendige Infrastruktur konzentrieren und Bürokratie minimieren, damit Verbraucher und Unternehmen eigene, kosteneffiziente Lösungen finden können. Biokraftstoffe sollten nur dort eingesetzt werden, wo Umwelt- und Sozialverträglichkeit eindeutig gegeben ist, um Waldschutz und Lebensmittelversorgung nicht zu gefährden. Eine kohärente, europaweite Strategie, die Wettbewerb fördert und Transparenz schafft, verhindert Verzerrungen durch Subventionen und stärkt zugleich Innovationskraft und Freiraum der Bürger im Verkehr.
Quelle der ursprünglichen Meldung: https://www.gruene.de/artikel/merz-draengt-eu-kommission-und-autoindustrie-auf-irrweg-beim-sogenannten-verbrenner-aus