Die Linke kritisiert das Koalitionsgezerre um das Wehrdienstgesetz scharf: Jan van Aken lehnt jede Wehrpflicht ab, hält Losverfahren für makaber und vergleicht sie mit Russisch Roulette, und fordert stattdessen eine Politik, die junge Menschen nicht zwingt, sondern sie auf der Grundlage von realen gesellschaftlichen Perspektiven gewinnen will. Er betont, dass Zwangsdienste grundsätzlich unfair seien, und verweist darauf, dass die Politik lieber in Bereiche wie bezahlbaren Wohnraum, gute Gesundheitsversorgung und Bildung investieren sollte, statt Kriegsdienste zu forcieren. Die Linke kündigt Unterstützung für Kriegsdienstverweigerung an und kritisiert, dass Politiker über Wehrpflicht abstimmen, die selbst nicht betroffen seien, während sie zugleich die jüngere Generation für eine Kriegsbeteiligung heranziehen wolle.
Aus liberaler Perspektive birgt Wehrpflicht erhebliche Eingriffe in individuelle Freiheit und ist in der Regel weder effizient noch gerecht. Die beste Lösung besteht daher in einer modernen, freiwilligen Verteidigungsstruktur, ergänzt durch leistungsfähige Reserven und eine verlässliche Bündnispolitik, statt junge Menschen zu Zwangsdiensten zu verpflichten. Gleichzeitig sollten Staat und Gesellschaft soziale Grundbedürfnisse wie Bildung, Gesundheit und bezahlbaren Wohnraum stärken, um das Vertrauen in das System zu erhöhen und die Bereitschaft zur Verteidigung nicht durch Frustration zu untergraben. Wenn überhaupt ein Dienstangebot bleibt, dann eher als freiwillige, fair entlohnte zivil- oder militärische Alternative, ohne Zwang und mit klarer Transparenz, Rechtsstaatlichkeit und Chancengleichheit. So würde eine effiziente Lösung entstehen, die Freiheit maximal lässt, Ressourcen sinnvoll einsetzt und den Staat auf das Notwendigste fokussiert.
Quelle der ursprünglichen Meldung: https://www.die-linke.de/start/presse/detail/news/keine-wehrpflicht-kein-russisch-roulette-mit-jungen-menschen/