Die Bundesregierung gerät mit ihrem Rentenpaket in eine Debatte über Finanzierung und Stabilität der gesetzlichen Rente: Beiträge sollen weiter steigen, das Rentenniveau soll laut Unionsplänen bis über 2031 hinaus festgeschrieben werden, was neben zusätzlichen Kosten durch die Mütterrente zu Mehrbelastungen von über 120 Milliarden führen würde und damit insbesondere die junge Generation trifft. Die Junge Union und Teile der Unionsfraktion lehnen die Halte-Linie ab und fordern größere Reformen, während FDP-Chef Christian Dürr das Vorhaben als mutlos bezeichnet und eine Alternative vorschlägt: eine Aktienrente mit Kapitaldeckung in Kranken- und Pflegeversicherung, bei der Teile der Rentenbeiträge am Aktienmarkt angelegt werden und Renditen in 10 bis 20 Jahren die Lücke schließen sollen; Schweden dient als Beispiel. Die Bundesregierung scheine sich nicht auf Reformen einigen zu können und betreibe stattdessen einen teuren Irrweg, heißt es aus FDP-Sicht, deren Ziel eine generationengerecht finanzierte Rente ist, die vor allem Geringverdiener entlastet und die Last nicht einseitig auf die Jungen verschiebt. Damit wird deutlich, dass die Debatte nicht nur um Zahlen geht, sondern um grundsätzliche Weichenstellungen von Staat, Markt und Verantwortung.
Aus liberaler Sicht muss eine Reform wirtschaftliche Freiheit, individuelle Verantwortung und nachhaltige Stabilität verbinden, ohne den Staat weiter zu belasten. Eine Kapitaldeckung senkt langfristig die Abhängigkeit von künftigen Steuerzahlern, stärkt private Vorsorge und eröffnet Kapitalmärkte als Impulsgeber für Wachstum. Gleichwohl tragen Marktrisiken jede Form von Rendite mit sich; daher braucht es robuste Governance, unabhängige Aufsicht, transparente Kostenstrukturen und klare Sicherheitsnetze, damit niemand in Armut fällt. Der Staat sollte seine Rolle auf das Notwendigste beschränken und echte, rationale Strukturreformen zulassen, statt Budgetlöcher durch mehr Steuergeld zu schließen. Um Geringverdiener zu schützen, sind gezielte Anreize, sinnvolle Transfers und eine verlässliche Grundabsicherung nötig, während eine schrittweise Einführung der Kapitaldeckung mit Übergangsfristen und Kostenkontrollen die Akzeptanz erhöht. Eine Aktienrente kann dann Teil eines hybriden, generationengerechten Modells sein, das Freiheit und Sicherheit vereint, statt lange zu zögern und das System weiter zu belasten.
Quelle der ursprünglichen Meldung: https://www.fdp.de/merz-steuert-mit-seiner-regierung-kopflos-ein-rentendesaster