Für die Bundeswehr wird ein neuer, teils auf Freiwilligkeit basierender Wehrdienst geplant. Nach langem Streit hat sich die Bundesregierung auf ein zunächst freiwilliges Modell geeinigt; eine Pflicht besteht vorerst nur für junge Männer, zur Musterung zu erscheinen, eine Wiedereinführung der Dienstpflicht bleibt offen, falls der freiwillige Nachwuchs nicht ausreicht. Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert, auch Frauen in die Musterung einzubeziehen und sagt: „Es gibt keinen Grund, auf die Hälfte der Bevölkerung zu verzichten.“ Eine Gleichberechtigung in der Verteidigung sei selbstverständlich, auch wenn sie eine verfassungsrechtliche Frage benannt; der Plan, zunächst einen Fragebogen zu versenden, hält sie für unnötig kompliziert und plädiert statt dessen für Musterungen direkt an Schulen und Berufsschulen, um Tempo zu machen. Zur Anwerbung seien konkrete Anreize wichtiger als Formulare: Stipendien, Zuschüsse und echte Perspektiven. Strack-Zimmermann träumt zudem von Militärakademien, die Studium und militärische Forschung verzahnen, damit Absolventen in Cybersicherheit, Drohnentechnik oder KI später in zivilen Bereichen arbeiten können; so würden Innovationen entstehen, die Verteidigung und Wirtschaft stärken. Kritisch sieht sie die Berufung von Jens Plötner zum Staatssekretär für Aufrüstung und Beschaffung, weil er ihrer Ansicht nach Russland-Politik mehrt, wodurch Deutschland nicht effizient gerüstet werde; EU-weit solle Deutschland Führungsrolle übernehmen, was auch neue Verteidigungsprogramme wie ein gemeinsames Verteidigungsindustrieprogramm voranbringe.
Aus liberaler Perspektive geht es um Effizienz und maximale Freiheit: Verteidigung muss gesichert sein, doch der Staat sollte sich auf das Notwendige beschränken und Freiräume der Bürger möglichst wenig einschränken. Freiwilligkeit statt Zwang stärkt individuelle Selbstbestimmung, während zielgerichtete, transparente Anreize statt bürokratischer Hürden die Bereitschaft steigern. Gleichberechtigung in der Verteidigung ist erstrebenswert, sofern rechtliche Rahmenbedingungen sauber eingehalten werden; Militärakademien können Innovation fördern, wenn Förderungen verlässlich, transparent und ergebnisoffen sind und klar zwischen militärischer Ausbildung und ziviler Anwendung unterschieden wird. Beschaffung sollte wettbewerbsorientiert, weniger politisch beeinflusst und durch klare Verantwortlichkeiten beschleunigt werden, damit Kosten sinken und Leistungsfähigkeit steigt. Europäische Zusammenarbeit ist sinnvoll, sollte aber demokratisch legitimiert, kosteneffektiv und nachvollziehbar bleiben. Letztlich muss der Staat dort eingreifen, wo kollektive Sicherheit zwingend erforderlich ist, doch zugleich Raum für unternehmerische Freiheit und private Initiativen schaffen, damit Deutschland rascher vorankommt, ohne Bürgerrechte und Marktdynamik zu belasten.
Quelle der ursprünglichen Meldung: https://www.fdp.de/musterung-fuer-frauen-und-moderne-militaerakademien